Mittwoch, 17. Dezember 2014

Ergebnisse der Gewebeprobe: Morbus Hodgkin

Heute fanden gar nicht so viele Untersuchungen, wie in den letzten Tagen statt. Morgens wurde Blut abgenommen. Ansonsten war eine Frau vom Sozialdienst da. Sie gab mir Tipps und ein paar Brochüren der Deutschen Krebshilfe. Wir sprachen einen Antrag für einen Schwerbehindertenausweis durch, welchen ich beantragen werde. Und schauten uns verschiedene Vereine an, welche Haushaltshilfen anbieten. Hierzu warte ich noch auf einen Antrag zum Ausfüllen der Krankenkasse, welchen meine Familie schon angefordert hat. Es ist eine beruhigendere Vorstellung, wenn jemand während der Chemozeit da ist und falls es mir nicht gut geht, schnell einspringen kann, damit es meiner Tochter an nichts fehlt. Mit fast einem Jahr kann ein Kind noch nicht wissen was los ist, wenn Mama plötzlich brechen muss ect. Als ich vor wenigen Wochen mal vor ihren Augen brechen musste, war sie ganz geschockt und weinte. Das ist für so ein kleinen süßen Menschen auch nicht so einfach Mama "leiden" zu sehen. Ich hoffe die Krankenkasse schafft es mal langsam die Unterlagen zu schicken.. Denn, wie schon der eine Verein sagte, jeder Tag zählt. Die Feiertage und der Jahreswechsel kommen. Die Vereine machen Pause und wenn ich diese Woche noch den Antrag erhalten und genehmigt bekommen würde, könnte frühestens Mitte Januar jemand zur Hilfe kommen. Mein Mann muss ja auch arbeiten und kann nicht nur einen herabgesetzten Lohn beziehen. Das sind für uns auch extreme finanzielle Einbußen und da müssen auch Arbeitgeber und Krankenkasse mitziehen.

Um die Mittagszeit hatte ich schönen Besuch meiner Mama. Um die Zeit kam auch die Oberärztin mit den Untersuchungsergebnissen aus der Tumor-Untersuchung. Ich habe,wie gedacht, das Morbus Hodgkin und befinde mich im Stadium 2B. Das B bedeutet, dass ich die sogenannten B-Symptome habe: unklares Fieber über 38 Grad, Juckreiz, Gewichtsverlust, Nachtschweiß. Eigentlich wollten sie mich in das Stadium 1 eingliedern, aber da mein Tumor so groß ist, werde ich sicherheitshalber in Stufe 2 geschoben, damit ich nicht zu wenig Chemo bekomme. Man möchte natürlich nicht, dass ich einen Rückfall erleide. Eine Strahlentherapie wird auch noch stattfinden. 

Ich habe einen Chemo-Plan bekommen. Darauf sieht man genau, welche Medikamente man wann bekommt. Ich habe 6 Chemo-Zyklen in 3 Wochen Abständen vor mir. Ein Zyklus dauert 14 Tage. Strahlentherapie werde ich auch bekommen. Demnach muss ich nun 5 Monate die Zähne zusammenbeißen. 
Etwas mehr als eine halbe Schwangerschaft. Das packe ich :)! Ein Medikament muss ich mir selbst spritzen, wie ein Diabetiker in den Bauch. Das kostet schon viel Überwindung. Hoffentlich pack ich das ;). 

Auf dem Chemo-Plan waren viele Medikamente, welche aufgeführt wurden. Die Oberärztin erklärte, was welches Medikament macht und welche Nebenwirkungen oft auftreten können und welches Medikament wiederum etwas dagegensteuert. Es ist ein Geben und Nehmen. Mein Morbus Hodgkin (Lymphdrüsenkrebs) wird nach dem Behandlungskonzept BEACOPP eskaliert behandelt werden und richtet sich nach der Studiengruppe HD 18. Die Studie an sich sei schon soweit abgeschlossen. Aber die Auswertungen seien so gut, dass ich hiernach behandelt werden soll. 

Nun werde ich zwei Tage an zwei Medikamente per Transfusion angeschlossen und erhalte eine Körperspülung. Quasi ein reiner Körper, bereit für die Aufnahme von vielen Medikamenten.

Von der Oberärztin bekam ich auch zwei ihrer Telefonnummern, wo ich melden solle, sofern sodann bei der ambulanten Chemo-Weiterführung Probleme auftreten würden. Selbst wenn es nur ein Husten sei, ich solle sofort anrufen. Das ist toll!! Ich fühle mich in guten Händen. Auch meine Mama war ganz begeistert. Man merkte, das tat ihr gut zu sehen, dass man so um mich bemüht ist. Und auch, als die Ärztin sagte, dass sie mit Köln mit diversen Ärzten über mich sprach, das gab viele Pluspunkte :)! 

Von der Oberärztin gab es auch viel Lesestoff. 

Echt toll, wie bemüht alle sind. Ich habe das richtige Krankenhaus ausgesucht :)

1 Kommentar:

  1. Ich kann nicht anders... auch hier muss ich kommentieren. Du musst Dir schon ganz zugespammt vorkommen. ;-)

    "Demnach muss ich nun 5 Monate die Zähne zusammenbeißen.
    Etwas mehr als eine halbe Schwangerschaft. Das packe ich :)! "

    Marie, das ist absolut begeisternd. Ich habe wirklich noch NIEMALS einen Menschen erlebt, für den ein Glas derart HALBVOLL ist, wie für Dich.
    5 Monate - manch einer würde klagen und jammern und schreien. Und Du lächelst und nimmst es freudig an. Woher nimmst Du diese KRaft? Es ist absolut bewundernswert (ich glaube, ich schrieb das bereits ein-, zwei, fünf-, siebenmal...)!!

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