Donnerstag, 18. Dezember 2014

Die Knochenmarkspunktion/ Beckenkammpunktion

Die Knochenmarkspunktion/Beckenkammpunktion 


Heute stand um 08:30 Uhr eine kleine weitere Op an: die Knochenmarkspunktion bzw Beckenkammpunktion. Am Knochenmark wurde letztendlich doch nichts entnommen. Sei laut Anweisung der Oberärztin nicht notwendig gewesen. Diese Punktion sollte darüber Aufschluss geben, ob sich eventuell auch Krebszellen in den Knochen ect gebildet haben. Aber es war alles gut und ist nichts befallen. Das entnommene Material wird gleich im Anschluss unter einem Mikroskop begutachtet und ausgewertet. Man hat somit ein sehr schnelles Ergebnis.

Das Vornweg der Op war äußerst amüsant. Über einen Tunnel wurde ich letztendlich zur ambulantenten Onkologie-Station gefahren. Da dies so weit war, ich schätze ca 1 km, befestigten die Krankenschwester und ein Pfleger ein Gerät an die Vorderseite des Bettes. Kennst du noch Hugo? Gab es früher zb als Gameboy-Spiel. Genau so fühlte ich mich. Die Schwester und der Pfleger stellten sich hinter mein Bett mit einem Joy Stick in der Hand und fuhren so mein Krankenhausbett durch den langen Tunnel. Sie hatten hörbar Spaß dabei. Nur einmal dotzte ich an die Wände ;). Der Tunnel an sich war auch ähnlich dem Videospiel :D. Lauter große Rohre, kein Putz, kein Boden. Und keine Sorge, ich war zu dem Zeitpunkt noch hellwach und habe das nicht geträumt. Es war sehr witzig :). 

An der Station angekommen, musste ich kurz warten. Ich schaute mich interessiert um, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ich häufiger in den nächsten Monaten hier meine ambulante Chemo erhalten werde, ist groß. Es war alles sehr modern und warm eingerichtet. Auch das kleine Op Zimmer war mit schönen gelb-orangen Wänden. Da erinnerte nichts an eine Op. Die Menschen, die in den Raum traten, sahen alle so normal aus. Wie du und ich. Man sah niemanden an, dass er oder sie Krebs hat. Eine Frau hatte eine richtig tolle Perücke. Man erkannte es nicht, dass es eine war. Es war eine kurze schicke Frisur, wie frisch vom Friseur. Ich nehme einfach mal stark an, dass solch dickes, volles Haar während einer Chemo nicht möglich ist und es eine gewesen sein muss. Echt Top!

Mir wurde von Arzt eine Kanüle gelegt. Die Erste klappte nicht, so folgte am anderen Arm der nächste Versuch. Hier hatte er mehr Erfolg. Leider saß auch diese Nadel nicht ideal (und hielt im Nachhinein nicht einmal 40 Stunden). Sie wackelte von Anfang an und ich blutete immer mal wieder. 

Der Arzt gab mir über eine Kanüle eine Spritze zum Schlafen. Die Menge wurde nicht zu stark gewählt, da ich nur kurz schlafen sollte. Der Eingriff an sich dauert ca 20 Minuten. Um etwa 12 Uhr wuch ich zum ersten Mal auf. Ein Arzt sprach ich solle bis Freitag nicht duschen (also zwei Tage). Dann schlief ich weiter. Mein Mittagessen kam. Schweinegeschnetzeltes mit Semmelknödel und Gemüse. Es schmeckte. Doch ich nahm von allem nur ein Bissen und dachte dann: "Schlafen ist viel schöner. Die Gabel ist auch so schwer". 

Ich legte mich wieder schlafen und erwachte erst wieder um kurz vor 17 Uhr. Lachend betrat kurz nach meinem Erwachen der Oberarzt mit den Worten "Ach Sie sind ja mal wach" das Zimmer. Er erzählte, dass ich die doppelte Dosis Narkose erhalten musste, da ich selbst nach der ersten Spritze, wie ein Wasserfall redete und nicht mehr aufhörte. Ich weiß davon nicht viel. Ich kann mich nur daran erinnern, dass der Arzt den anderen Assistenzärzten (nach meiner ersten Spritze) das Vorgehen der Op erklärte und sagte, dass mein Beckenknochen ja nicht zu suchen sei und hervorstechen würde (ich bin sehr klein und schmal). Ich quasselte dazu, dass mein Becken quasi hallo schreit und ich extra für diese Op so wenig auf den Knochen habe ;). Danach weiß ich von nichts mehr. Dann hatte wohl der Arzt genug vom Gequassel :D.

Ich hatte mit Mullwindeln und Co einen dicken Verband am Rücken. Das untendrunter ist aber tatsächlich nur ein Punkt von etwa 0,5 cm. Also nichts weltbewegendes. Scheint nicht einmal, dass es geblutet hat. Schmerzen hatte und habe ich nichts.

Der Arzt riet mir zur kurzen Narkose. Eine örtliche Betäubung sei möglich, aber der Eingriff so schmerzhaft, dass er es niemanden so empfehlen würde. Wenn man nicht gerade wie ein Wasserfall redet, ist man auch nach 30 Minuten wieder fit ;). 

Mein Tag war einfach ein Schlaf-Tag. Ganz ohne Besuch. Aber ich war eh nur am Träumen :D.

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