Freitag, 12. Dezember 2014

Das zweite Mal CT an einem Tag

Heute Morgen hatten sich die Ärzte geweigert das CT auch von Hals und Bauch zu machen. Nachdem ich inzwischen den Ärzten versichern konnte, dass ich keine eigenen Kinder mehr möchte, wird das CT doch gemacht. Doof, dass ich nun zwei Mal an einem Tag die Kontrastmittel bekomme. Da hieß es schon bei einmal mit Nebenwirkungen Erbrechen, Durchfall und Co. Nun muss ich nochmals alles in meinen Körper pumpen lassen. So prickelnd finde ich es nicht. 

Ich komme heute kaum zum Durchatmen. Nur Untersuchungen, dauernd kommen die Ärzte und dazwischen drängelt sich noch Besuch der Verwandtschaft. Von Ruhe merke ich nichts. Mir wäre es lieber, ich werde besucht, wenn die ganzen Untersuchungen usw vorbei sind. Dann hab ich Ruhe. 

Manch einer hat mich wohl schon abgeschrieben und denkt, jeden Tag mit mir verbringen zu müssen. 

Später am Abend

CT ist absolviert. Die Wartezeit vor den Untersuchungszimmern ist extrem. Meist eine bis zwei Stunden. Inzwischen nehme ich mein Handy mit um etwas "Unterhaltung" zu haben. In einem kalten Flur zu sitzen und Decke und Boden zu betrachten - gibt schöneres. 

Vor und nach dem CT war jeweils Besuch da. Aber nicht lange. Denn dann sollte ich zu den nächsten Untersuchungen. Den einen Besuch fand ich nicht so prickelnd, weil ich darum gebeten hatte, mich nicht täglich zu besuchen und mir auch etwas Ruhe zu geben. Daran wurde sich nicht gehalten. Sodann verheult vor mir zu stehen, bringt es nicht wirklich. Ich bin doch nicht der Therapeut von meinen Familienmitgliedern? Womöglich bin ich etwas hart, aber es fühlt sich einfach bescheiden an, wenn jeder rumflennt, aber man selbst so motiviert ist und an die Heilung glaubt. Das zieht mich auf kurz oder lang runter und das kann ich absolut nicht gebrauchen.

 Anästhesiegespräch für meine morgige OP und auch noch einen Ultraschall vom Bauch. Dafür war ich wieder 3 Stunden im Haus unterwegs. Hätte man mir gesagt, dass ich über den Hof laufen muss und es geregnet hat, wäre ich nicht mit Stoff-Hausschuhen gelaufen. So hatte ich stundenlang nasse Schuhe und Strümpfe - wieder unendliche innerliche Freude ;).

Die genauen Ergebnisse vom CT weiß ich nicht. Ich hatte zwar nach dem CT noch den Ultraschall vom Bauch, aber er erzählte wenig von den CT Ergebnissen. Sodass ich nicht weiß; war das alles oder kommt noch mehr? Er schaute sich alles im Bauchbereich an und kontrollierte einen weißen Fleck, der laut CT auffällig gewesen wäre. Aber dies sei wohl nur ein Blutschwämmchen. Dann wäre laut CT meine Milz vergrößert, aber den Messungen zufolge ganz normal. Er konnte nichts negatives berichten. Als ich zuvor 1 1/2 Stunden auf die Untersuchung wartete, kreisten die Gedanken "Warum habe ich denn noch Ultraschall? Es sagte niemand etwas darüber. Haben Sie etwas gefunden? Oder dient das auch nur für die Studie?".
Ich habe von den CT Menschen nämlich erfahren, dass ich in einer Studie bin. Ich dachte sofort "Ah, super!" Denn ich hatte in einem Krebsforum häufig gelesen, dass viele Betroffene unbedingt in solch einer Studie sein wollen. Ich habe mich noch nicht damit befasst, weil mein Internet im Krankenhaus solch eine Speedleistung hinlegt, dass ich zwischen einem Seitenaufbau duschen und essen könnte ;). Aber glauben wir einfach mal, dass es etwas gutes ist.

Mein Mann und meine Tochter (11 Monate) waren nach der Untersuchung da. Es war wunderschön. Meine Kleine macht solche Fortschritte und versucht sogar nun immer mehr frei zu stehen. Schade, dass ich dies zur Zeit alles nicht so miterleben darf. Ich bin getrennt von meiner Kleinen. Papa passt auf. Gestern holte er sich beim Arzt eine Krankmeldung, damit sie weiter betreut werden kann. Von der Familie her ist das nicht möglich. Und es wäre zudem in unseren Augen auch ganz schlimm für sie. Erst bin ich als Hauptbezugsperson weg, nun klammert sie sich an Papa als Ersatz. Wäre er nun auch noch weg.. Ich will mir nicht ausmalen, was sodann in ihrem Kopf rumgehen würde :(. Das ist schlimmer für mich, als der Krebs. Die Tatsache, dass meine Tochter nicht bei mir ist. Dass wir getrennt sind. Wenn sie mich mit Papa besuchen kommt, darf sie nicht auf die Station. Hier sind keine Kinder erlaubt, wegen der großen Infektionsgefahr der anderen Patienten. Ich verstehe es.. Aber es ist dennoch nicht einfach für mich. Wir dürfen uns in einem Aufenthaltsraum sehen. Das ist zumindest schön. Ohne sie würde ich es nicht aushalten. Ich vermisse sie und meinen Mann wahnsinnig. Das ist für mich aktuell das einzig Schlimme an der Krebs-Geschichte. 


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