Donnerstag, 1. Januar 2015

14. Zyklustag - mit einer neuen Überraschung

Die Nacht war wunderschön. Das Feuerwerk und die Tatsache einfach Zuhause zu sein. Wir aßen und im Anschluss haben wir Blei gegossen. Dies hatte ich noch vom letzten Jahr übrig. Zu dieser Zeit war ich aber im Krankenhaus mit meiner kleinen Prinzessin. Heraus kamen beim Bleigießen Figuren wie eine Sense, Tropfen, ein Drache, ein Schiff, ein Blatt vom Baum. Vor dem Feuerwerk sind wir alle eingeschlafen. Unser Kater hat uns geweckt. Der wurde von den ersten Knallern kurz vor 12 Uhr erschreckt und suchte Zuflucht bei uns. Mausi verschlief den kompletten Krach. In der Nacht hatte ich nur wenig Schmerzen im Rücken und in den Beinen. Ich habe fleißig mit Voltaren gecremt. Das tat sehr gut.

Gestern musste ich mir die erste Spritze selbst Zuhause geben. War schon komisch, aber es wurde mir vorab im Krankenhaus gezeigt und von daher gar nicht so schlimm. Ich werde mich dran gewöhnen müssen. Bei den ambulanten Chemos muss ich mich auch selbst spritzen.

Um 9 Uhr musste ich wieder im Krankenhaus für die Blutabnahme sein. Dann vertrieb ich mir die Zeit mit lesen und telefonieren. 
Die Oberärztin kam ins Zimmer mit den Worten "Haben Sie schon ihr Taxi bestellt?" Ich wusste erst gar nicht, was sie meint. Aber dann wedelte sie mit einem Beurlaubungs-Schein und teilte mir mit, dass sie so zufrieden mit den Blutwerten und der Entwicklung der Leukozyten sei, dass ich wieder bis zum nächsten Morgen nach Hause dürfe. Dann würde sich beim morgigen Bluttest entscheiden, ob ich endgültig entlassen werde. Die Ärztin klang allgemein sehr optimistisch und betonte immer wieder, wie sehr sie mit meiner Entwicklung zufrieden sei. Schmerzen habe ich nur noch ganz leicht im Rücken. 

Zu Essen haben wir heute beim Italiener bestellt. Für mich gab es Gnocchis und Tomatensoße und für meinen Schatz Pizza. Den Tag haben wir gemütlich verbracht. Ganz viel gespielt mit der Maus und ich habe alle Haar-Artikel aus dem Bad geräumt. Es war ein großer Sack voller Shampoos und Spülungen, Gels usw. Da wird einem bewusst wie viele Sachen man eigentlich so versteckt in den Schubladen hat. Auch die typischen Damen-Artikel wie Tampons und Co, habe ich in eine Kiste in den Abstellraum gestellt. Denn ich soll die Pille durchnehmen und habe somit nicht  in den nächsten Monaten meine Tage. Im Bad ist nun viel Platz. Platz den ich sicherlich schnell füllen werde. Denn Chemo macht meist die Haut trocken und so werde ich diverse Cremes und feuchtigkeitsspendendes Duschgel kaufen. Ich probiere immer gerne was aus und so sammelt sich das ganze Zeug irgendwann. 

Morgen früh geht es dann wieder um 9 Uhr ins Krankenhaus und dann hoffentlich auch ganz schnell endgültig raus :). 

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